Hier geht es im anders als im Artikel über Rabauken um impulsive Hunde, die Instinkten folgen. Sie jagen, ziehen, kläffen gerne und schlagen dabei gerne über die Strenge. Wir wollen ihnen Freiheit lassen, aber der Preis für den Hund dafür heißt: Ruhe bewahren.
Ganz gleich wie Ihr Hund aussieht: er trägt die Instinkte seines Vorfahren in sich.
Der Hund war das erste Haustier des Menschen. Eine der wichtigsten Ursachen sind die vielen Eigenschaften, die wir mit mit dem Hund teilen: Mancher ist mehr Jäger als Sammler, mancher mehr Individualist als Rudeltier. Es gibt immer irgend etwas, dass der Mensch in seinem Hund wiedererkennt. Häufig komplettieren sich auch Halter und Hund: die schüchterne Nachbarin hat einen vorlauten Struppi; der ältere Herrn führt einem Spring-ins-Feld spazieren? Solche Komplettierung ist nicht zufällig. Der Hund ist generell bemüht unsere (vermeindlichen) Schwächen auszugleichen: Langsamkeit, Zurückhaltung und eine gewisse Lustlosigkeit beim Jagen und Sammeln nach dem Team-Motto:
"Toll Ein Anderer Macht's"
Manchmal stören uns die Instinkte unseres Vierbeiners. Wir würden unsere Fußhupe gerne abstellen. Muss der Wirbelwind mich immer von den Füßen reißen? Doch warum fällt es unserem Hund gerade auf dem Spaziergang so schwer zu gehorchen? es ist, weil ihm seine Instinkte der Rücksichtnahme entgegen stehen. Sein Vorfahre, der Wolf, lebt in einer Familienwelt mit Aufgabenteilung: Das Aufpassen auf die Alten, Kranken und den Nachwuchs ist Aufgabe der Rangniederen während die Ranghöheren auf der Jagd sind. Wenn der Rangniedrigste in unserem Rudel, unser Hund, also die Ehre erhält mit auf die Jagd (den Spaziergang) zu gehen, so sieht er es als Chance sich zu beweisen.
Die Aufgabe, die ihm bei der Jagd zukommt ist Beute auf zu stöbern und das Rudel vor Fremden zu warnen, bzw. sie auf ihre Gefährlichkeit hin zu überprüfen. Deswegen kreisen viele Hunde um ihre Besitzer und stürmen auf jeden Fremden los. Geht es gerade aus wird ständig zwischen links und rechts gewechselt um kauerndes Wild aufzuschrecken. Das ist unserem Hund auf seinem Spaziergang nicht bewusst, es sind nur seine Instinkte.
Auch der Schutzinstinkt sorgt oft für Ärger auf dem Spazierweg. Das Dilemma ist, dass der Mensch ist nicht fit genug für seine Führerrolle auf der Jagd. Nicht einmal Olympiasprinter können mit einem Durchschnittshund mithalten, von unserer lahmen Reaktionszeit, unserem flachen Gebiss und stumpfen Geruchssinn ganz zu Schweigen. Der Hund kennt unsere Schwächen. Im 'Interesse des Rudels', will er unseren Makel zu kompensieren: Er rennt voraus, bestimmt die Richtung und entscheidet über Freund und Feind. Wir vermuten, dass unser Hund unsere Autorität nicht achte, aber das stimmt so nicht. Eine Kraftprobe ist deshalb auch das falsche Mittel, um dem Dilemma zu begegnen. Verständnis bringt mehr.
In der Wahrnehmung unseres Hundes sind wir es, die in der Finsternis herumstolpern.
Eine Geschichte aus Sicht des Hundes: Der Hund will seinem Menschen bei der Pirsch helfen und zeigt durch langes Schnuppern, wo ein anderer Hund seine Markierung gemacht hat. Er bellt, um zu zeigen: ich wittere den anderen. Er zieht, um zu sagen: hier lang, wir stellen ihn. Er rauft sich und versteht einfach nicht, warum sein Mensch ihn stoppen will: "Ich hatte ihn fast. Zusammen hätten wir ihn stellen können!". Und dann schimpft der Mensch auch noch? Undankbarer Boss! - Und was denkt der Mensch? Warum gehorcht der Hund nicht? Er braucht eine harte Hand!
In dieser Geschichte will der Hund uns helfen - ähnlich einer Katze, die Mäuse anschleppt - zu lernen, wie man jagt. Natürlich gibt er mit seiner körperlichen Überlegenheit auch an. Aber eigentlich will er sich einfach nur unsere Achtung erarbeiten und sich - vielleicht - als Alphatier empfehlen, nur für den Fall. dass sein Mensch noch gebrechlicher werden sollte.
Wie können wir den Hund auf Linie bringen? Nun, wir sollten ihm verdeutlichen, dass wir - wie jeder gute Anführer - einen Plan haben. Ein Beispiel: Der Hund zieht an der Leine vorwärts. Er hat die Pirsch übernommen. Der Bürgersteig ist jedoch das falsche Terrain. Wir übernehmen die Führung wieder, indem wir den Hund an unseren Oberschenkel heranziehen und ihm erklären, was wir wollen: "Charlie: Bei Fuß". Wir halten ihn auf Höhe des Schenkels. Die kleinen Berührungen verursachen die Ausschüttung des Hormons Oxytocin, welches bei Ihm Gefühle von Nähe und Geborgenheit auslösen. Gelegentliches Streicheln erhöht die Oxytocin-Ausschüttung weiter. Das dämpft seinen Wunsch die Führung zu übernehmen. Für uns bedeutet es, dass der Hund leichter zu handhaben ist. Wir müssen nicht in Konkurrenz zu ihm treten, wie etwa, wenn wir ihn wieder zurückziehen. Wenn Sie mehr über den sanften Weg erfahren möchten, kontaktieren Sie mich [Kontakt].
Wie Sie Ihren Hund entspannt an der Leine führen können erfahren Sie hier [An der Leine].
Es geht dem Hund oft zu langsam voran, aber 'Bei Fuß' gehen zu können ist ein Muss.